Für Sie vor Ort in Laudenbach an der Bergstraße
Aus der Fraktion
Stellungnahme der CDU Fraktion Gemeinderatssitzung 16.11.2020
von Jörg Werner
TOP 3 Forstwirtschaft im Gemeindewald Laudenbach
Am 10. Oktober fand die diesjährige Waldbegehung statt. Wir durchstreiften unseren heimischen Wald und wurden über die Funktionen des Waldes, insbesondere die Ökologie und die Zukunftsentwicklung bestens informiert.
Beispiel 1: Ölmühle
Das Gebiet unterhalb des Grillplatzes, wo der Kahlschlag einer großen Fläche für Unmut bei vielen Bürgern sorgte. Der Förster erklärte, dass es sich um einen Bestand durch Hitze, Trockenheit und Borkenkäfer absterbender Fichten und vom Eschentriebsterben betroffener Eschen handelte.
Es wird versucht, mit neuen Baumarten, wie der einheimischen Flatterulme oder den exotischen Tulpenbäumen den Wald wieder auf zu bauen. Die CDU-Fraktion hofft, dass die neuen Bäume gut gedeihen und die exotischen Arten sich ins Waldökosystem einfügen.
Der Klimawandel und vor allem die Trockenheit der letzten Jahre wirken sich stark auf den Wald aus. Nachdem Fichte und Eschen praktisch komplett ausfallen, haben mittlerweile auch viele Buchen mit der Trockenheit zu kämpfen. Wo noch große Eschenbestände sind, müssen wir auch in Zukunft mit großflächigen „Räumungen“ rechnen.
An Erholungseinrichtungen wie Bänken und Sitzgruppen werden wegen der Verkehrssicherungspflicht Buchen, die zu vertrocknen beginnen, gefällt werden müssen.
Wegen solcher „Notfallmaßnahmen“ wird immer mehr Holz aus Beständen geerntet, die eigentlich noch nicht dafür vorgesehen waren. Vorübergehend werden daher möglicherweise höhere Beträge aus Holzverkäufen eingehen als vorgesehen, auf lange Sicht werden wir wohl mit höheren Kosten beispielsweise für Pflanzungen rechnen müssen.
Die CDU-Fraktion möchte die Verwaltung und auch den Forst bitten, dass die Laudenbacher Bevölkerung zum Verständnis für solche Maßnahmen im Voraus über derart tiefgreifende Eingriffe im Wald, z.B. wie am Grillplatz, in Zukunft besser informiert wird.
Beispiel 2: Bannholz
Förster Lambert und Forstamtsleiter Robens sprachen sich dafür aus, das Bannholz als Waldrefugium auszuweisen. Es ist ein ökologisch schon jetzt wertvoller Laubwald.
Wenn es aus der Bewirtschaftung genommen und als Waldrefugium ausgewiesen wird, kann die Gemeinde Ökopunkte dafür erhalten, die an anderer Stelle eingesetzt werden können.
Ein Waldrefugium mit dieser relativ großen Fläche würde aber vor allem für das Waldökosystem einen großen Gewinn darstellen. Holz, das geerntet wird und aus dem z.B. Möbel oder Häuser gebaut werden, bindet langfristig CO2. Nicht genutzter „wilder“ Wald bietet Tieren und Pflanzen ein Refugium.
Wir, die CDU-Fraktion, wollen im Laudenbacher Wald beides nebeneinander. Daher möchten wir die Verwaltung bitten, diesen Vorschlag des Forstes weiter zu verfolgen.
Da unser Laudenbacher Wald für die Bürgerinnen und Bürger das Naherholungsgebiet ist, sollte das Ziel auch die perfekt Waldpflege sein.
Dafür sollen die Waldwege, Bänke und Sitzgruppen in gutem Zustand erhalten werden und der Kreuzberg wegen seiner kulturellen Bedeutung nicht forstlich bewirtschaftet werden.
Betrachtet man die Kostenaufstellung für das Jahr 2021 fällt auf, dass die Verwaltungskosten aufgrund der Forst-Neuorganisation fast doppelt so hoch sind wie letztes Jahr.
Schlussendlich kommt es in der Kostenaufstellung zu einem Defizit von 43000 €.
Unser Wald bleibt unser Naherholungsgebiet,
In unserem Wald steht der wirtschaftliche Aspekt nicht so im Vordergrund
Und unser Wald ist mit Herr Lambert in den besten Händen.
Abschließend möchte ich gerade Ihm, unserem Revierförster Herrn Philipp Lambert einen großen Dank aussprechen. Auch nach 38 Jahren „Dienst in Laudenbach“ spürt man, dass er mit Herz und Seele bei der Arbeit ist.
Der Land- und Forstwirtschaftsausschuss empfiehlt dem Gemeinderat den Beschluss des Betriebsplans für das Forstjahr 2021.
Die CDU-Fraktion stimmt dem Verwaltungsvorschlag zu. Danke